Dienstleistung: Fluchthilfe


Reaktionen/Presse

Der Film besteht aus Zusammenschnitten von Interviews mit linken AktivistInnen und Flüchtlingen sowie mit BGS-Beamten und österreichischen Grenzern. Zugleich wird mit den Mitteln des Dokumentarfilms die klassische Erzählform des Dokumentarfilms
durchbrochen: Kameras wackeln, Einstellungen sind "unsauber", eben Gesagtes wird als Text noch einmal eingeblendet.

Dieser Film, in einem Kunstraum statt in einem Stadtteilzentrum aufgeführt, läuft Gefahr, durch den institutionell abgesegneten Rahmen seiner Aufführung politisch relativiert zu werden. Andererseits erfüllt die Ausstellung den Anspruch der Videoarbeiterinnen und -arbeiter, indem sie vor allem von Linken besetzt wird. Das macht den etablierten Ausstellungsraum zum autonomen Zentrum, das nun statt im Kunstbetrieb aufzugehen in
einen Widerstandsort verwandelt wird. Unter dem etwas schmissigen Titel
hybrid video tracks" lässt sich innerhalb der NGBK-Räume tatsächlich Politik machen ...

Verana Sarah Diehl, Jörg Sundermeier, Sie sind dagegen", taz, 10.September 2001

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Dienstleistung: Grenzüberschreitung 
Vom Produktivwerden abgestandener Begriffe durch Transfer aus dem Kunstkontext in konkrete politische Umfelder 

Im Graubereich zwischen Kunst und Politik kommt es nicht selten vor, dass die AkteurInnen zwischen allen Sesseln hindurch fallend weder wissen was sie tun noch auch nur irgendwelche Effekte erzielen; nicht so die Wiener Künstler Martin Krenn und Oliver Ressler, die in ihrem aktuellen Projekt Dienstleistung: Fluchthilfe" kunst- und politikrelevante Fäden aufgreifen, zugleich relativ unverkrampft sowohl im Kunstfeld wie im politischen Feld agieren. 
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Gerald Raunig, Dienstleistung: Grenzüberschreitung", 
ak - analyse & kritik, Nr. 452, 7/2001

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Flucht und Migration. Eine Sprachübung

Das Projekt „Dienstleistung: Fluchthilfe" von Oliver Ressler und Martin Krenn verändert den Sprachgebrauch und lässt Flüchtlinge und AktivistInnen für sich selbst sprechen. Zum neuesten Inbegriff alles Bösen, der „Schlepperei", wird klar und fundiert Stellung bezogen.

Terroristin oder Freiheitskämpfer? Dissident oder Verräterin? Fluchthelferin oder Schlepper? Die Wortwahl offenbart schon den ideologischen Standpunkt. Es ist viel symbolische Arbeit notwendig, die durchsetzt, dass in einer bestimmten Gesellschaft das eine oder das andere Wort sich im allgemeinen Sprachgebrauch durchsetzt. Und damit schon von vornherein ein bestimmtes Urteil über die bezeichneten Leute gefällt wird, vor jeglicher Auseinandersetzung damit, wer sie sind, was sie tun und warum.
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Augustine Leisch Flucht und Migration. Eine Sprachübung", 
Volksstimme 29, 19. Juli, 2001

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„Strafbare Handlung"
Schwere Geschütze fährt Kurt Tozzer, Medienredakteur von „täglich Alles Online" und der Wochenzeitung „Die ganze Woche", auf: In einem Artikel („Schwarz auf Weiß") fordert er angesichts eines Kunstprojekts der beiden Wiener Künstler Martin Krenn und Oliver Ressler das Einschreiten des Staatsanwalts. Tozzer schlägt auch gleich das Strafausmaß vor: Bis zu zwei Jahre seien die Künstler, die eine „strafbare Handlung" begangen hätten, einzusperren. Der Hintergrund: Die beiden Künstler hatten in der Postwurfsendung „Neues Grenzblatt" (Infos: www.t0.or.at/fluchthilfe) an 12.000 Haushalte in der steiermärkischen Grenzregion die Themen Flucht und Migration thematisiert und hierzu diverse Gastbeiträge unterschiedlicher Gruppen abgedruckt. Besonders der Beitrag einer Berliner Forschungsgesellschaft erregte den Unmut des Medienredakteurs: „Das Blättchen wirbt ganz unverhohlen für Verbrecher, es wirbt für Schlepper."

Strafbare Handlung", Profil 26, 25. Juni 2001

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Linke Zeitung preist Schlepper als „Dienstleister“
Viele heimische Tageszeitungen und Magazine sind auf dem linken Auge blind. Nur in „Die ganze Woche“ konnte man jetzt lesen, daß in der Steiermark per Postwurf den Haushalten eine seltsame Zeitung zugestellt wurde, in der von sogenannten „Gutmenschen“ die Tätigkeit krimineller Schlepper- Organisationen gelobt wird.
Dadurch, daß sie Menschen um viel Geld illegal über die österreichische Grenze schmuggeln, vollbringen sie eine anerkennenswerte „Dienstleistung“, heißt es. Hinter dem Druckwerk
„Neues Grenzblatt“ steckt eine linke deutsche Gruppe. Beiträge sind auch vom linksextremen „TATblatt“ enthalten. 
In allen Staaten wehren sich die Behörden gegen die organisierte Kriminalität der Schlepperbanden. Das Innenministerium deckte auf, daß Mafia-Gruppen in Wien beim Schleppen von Chinesen in den Westen eine Schlüsselrolle spielen. Wenn die illegalen Auswanderer den Preis – rund 150.000 Schilling – für die im „Grenzblatt“ als „Dienstleistung“ bezeichnete Einschleusung nach Österreich nicht zahlen können, werden sie jahrelang wie Sklaven gehalten und müssen das Geld in Chinarestaurants abarbeiten. 

Auch jener Transport, bei dem im Vorjahr in Dover (Großbritannien) 58 Chinesen in einem von innen nicht zu öffnenden Transporter erstickten, lief über Wien. Das „Grenzblatt", das die Fluchthilfe ganz generell als „Service mit Qualität" bezeichnet, weiß über die Toten von Dover nur zu berichten, daß hier von den Schleppern „grob fahrlässig" gehandelt worden sein könnte. Zum Trost aber heißt es: „Auch da, wo Fluchthilfe in einer rein kommerziell betriebenen Form vorkommt, haben wir es in der Regel mit verantwortungsvoll handelnden Personen zu tun."

Es wäre an der Zeit, daß hier der Staatsanwalt aktiv wird. Das Strafgesetzbuch droht im §282 Strafen bis zu zwei Jahren Haft an, wer eine strafbare Handlung – und das ist ja wohl das Schleppen von Illegalen – „in einer Art gutheißt, die geeignet ist, das allgemeine Rechtsempfinden zu empören." Aber vielleicht darf man sich über Menschenschmuggel nicht empören, sondern in linker Manier nur über „gesperrte Grenzen", durch die ja erst das Schleppen notwendig wird.

Kurt Tozzer, „Schwarz auf Weiß", Täglich Alles (online), 23.Mai.2001
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Kurt Tozzer, „Medienwelt", Die ganze Woche (Dabei), 23.Mai.2001

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Dienstleistung Fluchthilfe: Service mit Qualität!
WIE SCHLIMM IST SCHLEPPEN?
Bericht über den mutigen Versuch, die Fluchthilfe aus der Perspektive von Flüchtenden zu betrachten: nämlich als notwendige Dienstleistung und nicht als „Schlepperkriminalität"
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"Wie schlimm ist Schleppen", Augustin Nr 76, Mai, 2001
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Der Bewegungsfreiheit von Flüchtlingen sind derzeit von zwei Seiten Grenzen gesetzt: Im Großen durch fast unüberwindliche Grenzkontrollen und im Kleinen – einzigartig in Europa – innerhalb Deutschlands durch die schikanöse „Residenzpflicht“, die einen Aufenthalt außerhalb desjenigen Ortes, an dem ein Asylantrag gestellt wurde, nicht erlaubt. [...]
Schon der Titel des Projekts lässt keinen Zweifel daran, dass das, was der Justiz als Tatbestand der „Schlepperei“ gilt, nicht als kriminelle Ausbeutung von Flüchtlingen dargestellt werden soll. Hervorheben möchten die ProjektemacherInnen vielmehr, dass die Abschottungspolitik der Europäischen Union an ihren Außen- und die ausgetüftelten Kontrollen auch an ihren Binnengrenzen eine professionellen Grenzüberschreitungs-Service für Flüchtlinge erst nötig gemacht haben.

„Grenzen löchern“, taz, 27.April 2001

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„Dienstleistung: Fluchthilfe“ lautet der provokative Titel der Auseinandersetzung mit dem Thema. Es geht dabei vor allem um grundsätzliche Aspekte und im Verlauf der Geschichte vollzogene Positionswechsel. [...]
Die öffentliche Meinung schimpft ausdauernd mit Vokabeln wie Menschenhandel, Schlepper-Banden und illegale Schleuser. Es gab bis vor wenigen Jahren durchaus andere Einstellungen. Fluchtwillige aus dem ehemaligen Ostblock genossen allgemeine Sympathie und finanzielle Hilfen aus der Bonner Staatskasse. Schließlich galt die Emigration in den Westen als politische Abstimmung gegen den Kommunismus. Die einst positiv besetzten Begriffe sind inzwischen stark belastet. Entsprechend schottet sich Europa und vor allem Deutschland gegen Asylsuchende vehement ab.

„Dienstleistung: Fluchthilfe“, LZ - Landeszeitung, 3. Mai 2001

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Krenn und Ressler wollen aufzeigen, dass Fluchthilfe nicht zwangsläufig „kriminelle Ausbeutung so genannter Illegaler" ist, sondern für viele Menschen „die einzige Chance, die Grenzen zur Festung Europa zu überwinden". Im „Neuen Grenzblatt", welches in Zusammenarbeit mit einschlägig befassten Organisationen (wie der Plattform „Für eine Welt ohne Rassismus", der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration, den Vereinen „Zebra" und „TschuschenPower") erstellt wurde, geht es leicht fasslich auch um die (handfesten, aber oft auch durchaus subtilen) Mechanismen der Feindbilderzeugung.

Walter Titz, Kleine Zeitung, 22. April 2001



Reaktionen/LeserInnen


 

Zum Projekt „Dienstleistung: Fluchthilfe". Ich habe im Augustin einen Artikel gelesen, der v.a dieses „Grenzblatt" oft zitiert und dabei ist mir schlecht geworden. In der Einleitung das Dover-Unglück erwähnen und dann Schlepper als verwantwortungsvolle Fluchthelfer preisen? Irgendwo geht mir da sehr die Menschlichkeit ab. Vielleicht liegt es an mir, aber ich sympathisiere um einiges mehr mit Flüchtlingen, als mit Leuten, die aus deren Elend das große Geld machen. 
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Leonardo H.

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Hallo,
ich lebe in Bad Radkersburg und habe diese Woche euer „Neues Grenzblatt"
erhalten. Das Titelblatt lässt einen irgendwie an eine rechte Postille denken
(gelungener Schachzug für unsere Gegend...); blättert man die Zeitung auf und
liest darin, wird man von sehr fundierten und inhaltsreichen Artikeln
überrascht. Finde Idee, Inhalt und Ausführung sehr gelungen und würde mir
Fortsetzung schon allein deshalb wünschen, weil jene, denen ihr die Möglichkeit gebt,
sich zu äußern, bei uns in Radkersburg ohnehin kaum oder nie gehört werden und
ein Diskussionsprozess sicherlich alles andere als schaden würde......
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Mag. Christian N., Leserbrief an das Neue Grenzblatt

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Das „Neue Grenzblatt“ ist eine Zeitschrift gegen Rassismus und fordert dazu auf, Leuten illegal über die Grenze zu helfen. Fluchthilfe ist für mich nicht in Ordnung. Es ist Gesetz, dass Flüchtlinge nicht illegal herkommen dürfen und wenn sie hier herkommen, dann sind sie illegal. 

Bewohnerin an der Grenze im Gespräch mit dem „Neuen Grenzblatt“

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Als ich das „Neue Grenzblatt“ aufgeschlagen habe, habe ich die abgebildeten Orte gleich erkannt. Es spielt in unserer Region. Natürlich bin ich sehr mit dieser Thematik beschäftigt, weil ich ja an der Grenze wohne und mein Mann auch hier als Gendarmeriebeamter berufstätig ist. Wir haben da darüber diskutiert. Das ist für mich schon immer ein großes Problem: Diese Zwiespältigkeit! Einerseits muss man das Gesetz befolgen, auf der anderen Seite die innere Spaltung eines Menschen. Nehme ich einen auf, soll ich den schützen, soll ich dem weiterhelfen und wie soll ich dem weiterhelfen, wenn er keine Arbeitsstelle kriegt? 
Man weiß genau, er wird wieder abgeschoben, er muss zurück. Das ist für mich ein Spannungsfeld.
Es hat zum Beispiel in letzter Zeit sechs illegale Grenzübertritte gegeben, ein Bekannter von uns wollte sie einfach laufen lassen, das ist aber dann doch nicht gegangen, so hat er sie zumindest versorgt und nicht das Essen verrechnet. 
Mein Mann ist auf einem Posten untergebracht, bei dem immer Illegale hingebracht werden. Er sorgt dafür, dass sie Essen bekommen und gut versorgt werden. Er sagt aber auch immer, man müsse das Gesetz befolgen. Ich kenne Leute, die schon lange bei uns sind, aber keine Arbeit finden. Wir haben solchen Leuten dann Arbeit in unserem Geschäft gegeben, damit sie endlich arbeiten können. Wir sind aber dann angezeigt worden. 
Mein erster Eindruck beim „Neuen Grenzblatt“ war, dass es auch gegen die Regierung gerichtet ist, und dagegen verwehre ich mich schon! Weil man kann es auch durch die rosarote Brille sehen, man kann gegen alles sein, ich sehe aber beide Seiten. Sicherlich ist auch in der Bevölkerung sehr weit verbreitet, dass Flüchtlinge hier herkommen, jede Arbeit annehmen und somit auch Arbeitsplätze wegnehmen.
Ich kenne viele Grüne, gute Bekannte waren auf höchster Stelle in Wien, meine Kinder sind auch sehr naiv, und da muß ich ihnen schon meine Meinung sagen, wenn man länger am Leben ist, hat man auch andere Meinungen, es ist so leicht zu sagen, es darf nicht sein, aber es geht nicht immer so.
Das „Neue Grenzblatt“ wollte jedenfalls mehr darauf aufmerksam machen, dass es Probleme gibt, und was es auf sich hat mit Grenzen.
Wir haben uns zu Hause mit den Texten beschäftigt, mein Mann, aber auch viele Leute aus meinem Bekanntenkreis, und wir haben viel diskutiert. Mich hat die Zeitschrift vor allem deshalb interessiert, weil ich mich hier schon seit vielen Jahren mit der Thematik beschäftige. Ich könnte diesen Beruf nicht ausüben, denn man bekommt Geld dafür, dass man dagegen ist, dass jemand die Grenze übertritt.

Bewohnerin an der Grenze im Gespräch mit dem „Neuen Grenzblatt“

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Für mich war das „Neue Grenzblatt“ interessant. Die Gruppen, die da beteiligt sind, habe ich nicht gekannt. Am meisten hat mich das Thema „illegaler Grenzübertritt“ interessiert, bisher wurde ich durch das Fernsehen und die Zeitungen darüber informiert. In Bezug auf illegalisierte Migration finde ich, dass alle Menschen gleich sind, und ich bin dafür, dass Grenzen aufgelöst werden. Fluchthilfe ist für mich, wenn ich jemanden dabei helfe, wenn er schwarz die Grenze übertritt. Hin und wieder passiert das in der Region, dass jemand, ohne dabei Geld zu verdienen, hilft. Ich rede aber nicht viel darüber.

Textilarbeiter in Radkersburg im Gespräch mit dem „Neuen Grenzblatt“

Fluchthilfe, da müssen Sie logisch denken... wenn ich ein Vermögen oder einen Grundbesitz habe, dann verkaufe ich doch nicht meinen Grund für Fluchthilfe. Da muss man doch überlegen, man wird ohnehin wieder abgeschoben. Heute gibt es keine politischen Flüchtlinge, 56 beim Ungarnaufstand, da gab es noch politische Flüchtlinge. 
Ihr seid ja noch jung, nicht einmal 40, ich sage euch, laßt die Finger von Rebellion, Streik oder ähnlichem!

Pensionist an der Grenze im Gespräch mit dem „Neuen Grenzblatt“

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Ich habe das „Neue Grenzblatt“ bekommen. Es hat so ausgeschaut, auf den ersten Eindruck, als würde es irgendwas mit Krieg oder Bundesheer zu tun haben. Ich habe gedacht, was ist das? Ich habe das noch nie gesehen, das muß was Neues sein. 
Schlepperei ist für mich negativ, bei uns in Sankt Anna war ja so ein Fall, wo sie welche aufgegriffen haben. Es gibt auch arme Flüchtlinge, es ist sicher schwer, eine Grenze zu ziehen, was positiv ist und was negativ.

Bewohnerin an der Grenze im Gespräch mit dem „Neuen Grenzblatt“

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Fluchthilfe ist für mich nicht das, was die Regierung macht, also dass die Leute rausmüssen. Schlepperei gibt es für mich nicht, denn wer hat die Grenzen gemacht, das ist ja das Ergebnis einer gewissen Politik, Reich schützt sich vor den Armen. Das Grenzblatt sieht für mich so anti aus mit der Kirche drauf. Ich schau mir das Grenzblatt an, ich bin vom slowenischen Gebiet von den Karawanken. Wenn die Grenzen offen wären, wären die Leute viel mehr unterwegs. Slowenisch wird hier und dort gesprochen. Das Layout sieht mir viel zu streng aus, viel zu einsam mit der Kirche, aber ich finde es gut, dass so etwas mit solchen Gruppen gemacht wird. Super wäre, wenn ihr auch in Kärnten versenden würdet.

Bewohnerin der kärntnerisch/slowenischen Grenze



Reaktionen/Zeitschriftenpräsentation "Neues Grenzblatt" im öffentlichen Raum
gemeinsam mit der Plattform für eine Welt ohne Rassismus und Tschuschenpower, Bundesländerplatz, Mariahilferstraße, 12. Mai 2001

Fluchthilfe ist das, was gemeinhin im Strafgesetz als „Schlepperei“ angesehen wird. Ein ganz kleiner Prozentsatz politische verfolgter Menschen bekommt tatsächlich Asyl in Österreich. Das liegt an einer allgemeinen politischen Einstellung in Österreich. Aber auch an anderen Dingen. Seit Schengen ist es sehr schwierig für sogenannte Drittstaatsangehörige, in die EU einzureisen. Durch Quoten wird das auch in Zukunft sehr schwierig sein.
Mich interessiert das Thema sehr. Ich finde die Aufmachung des Grenzblattes sehr gelungen, dass es so bunt ist. Große Schrift, man muss sich nicht so anstrengen, es zu lesen. Mehr Fotos wären besser. Ich finde es gut, dass hier die Thematik aus einer anderen Sicht öffentlich gemacht wird.

Luisa im Gespräch mit dem „Neuen Grenzblatt“ auf der Mariahilferstraße, Wien

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Fluchthilfe ist, wenn ich anderen Menschen, die eine Grenze überqueren wollen, direkt oder indirekt dabei helfe. Sei es Menschen beim Autostoppen mitzunehmen oder wenn ich Zugschaffnerin bin, sie mitfahren zu lassen, ohne dass ich sie dabei kontrolliere. Aber auch, wenn ich ihnen helfe, nachdem sie die Grenze überquert haben, zu einer Aufenthaltsgenehmigung zu gelangen. 
Es geht um die rassistische Politik, die mit AsylwerberInnen gemacht wird. Das Grenzblatt ist extrem gut gemacht, vom Layout, von der Grafik ist es super, es zieht richtig hinein in den Text, insofern denke ich, ist es eine gute Zeitung, weil welche Zeitung wird heutzutage schon gelesen. 

Henrike im Gespräch mit dem „Neuen Grenzblatt“ auf der Mariahilferstraße, Wien

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Die Personen, die Asyl bekommen sollten, bekommen es. Also die Personen, die in der Genfer Flüchtlingskonvention vorgesehen sind und dort hinein fallen, bekommen auch Asyl. Einzelfälle, wo etwas schief läuft, gibt es natürlich auch, sie kommen wie überall auch hier vor. Die Drittstaatenregelung stellt insofern kein Risiko dar, da die Drittstaaten sicher sind, die Asylwerber selbst aufnehmen können. Schlepperei und Schleuser stellen ein Problem dar, da sie auf dem Rücken von Menschen, die in Not sind, auf kriminelle Weise ihr Geld verdienen.
So wie ich das sehe, propagieren Sie hier eine illegale Handlung. Sie definieren Schlepperei als Fluchthilfe und sagen, es ist voll ok. Gott sei Dank wird Schlepperei effizient bekämpft.

Beamter im Gespräch mit dem „Neuen Grenzblatt“ auf der Mariahilferstraße, Wien

So wie Ihr für die Fremden seid, bräuchten wir auch eine Organisation, die für die Heimat, für die Verteidigung dieser Heimat sind. Wir haben auch keine Rechte im Ausland. Ich bin ein absoluter Gegner von Fluchthilfe. 90 Prozent der Flüchtlinge sind ganz einfache Kriminelle. Ich bin noch ein Einzelkämpfer einstweilen, aber wenn ihr das forciert, euren Kampf für Unterwanderung, dann müssen wir uns organisieren, damit mehr Gegenstimmen kommen. Weil die Heimat muß bewahrt werden, die hat die höchste Priorität. In der Schweiz läuft das anders. Da traut sich keiner, solche Aktionen zu machen. 

Grenzblattleser im Gespräch mit dem „Neuen Grenzblatt“ auf der Mariahilferstraße, Wien

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Jeder bekommt nicht das Asyl. Sehr viel wird schon von vorhinein abgewürgt. Viele Flüchtlinge, die auf dem Polizeiposten sind, werden gleich wieder verabschiedet. Ich möchte nicht wissen, was da alles so an den Grenzen läuft. Es müssen natürlich die Gesetze dahinter stehen, aber momentan gibt es wieder eine Tendenz, das alles rückgängig zu machen. Das muß man natürlich kritisch beleuchten. Die Flüchtlinge wissen ja oft gar nicht, welche Rechte sie haben. 
Wir unterstützen Ihre Sache und das „Neue Grenzblatt“ natürlich.

Ehepaar auf der Mariahilferstraße im Gespräch mit dem „Neuen Grenzblatt

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Fluchthelfer sind zu bewundern, Schlepper weniger. Wenn Fluchthilfe von einem Staat ausgeht, ist es positive Fluchthilfe, wenn aber Leute das heimlich machen und Geld daran verdienen, dann ist das negativ.
Alle politischen Flüchtlinge bekommen in Österreich nicht Asyl. Es findet hier ein eigenartiges Denken statt, man möchte die Gesellschaft schützen, und hier müsste ein Umdenken eintreten.

Junger Mann auf der Mariahilferstraße im Gespräch mit dem „Neuen Grenzblatt“

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